Bewirtschafter: Andrin Flükiger, Hof Lungeren, Eptingen
Naturschutzgebiet Dittinger Weide, artenreichste Magerweide des Kantons. Sömmerungsgebiet.
Besitzerin: Burgerkorporation Dittingen.
Auf einer Wiese werden die Pflanzen gemäht und später an die Tiere verfüttert. Auf einer Weide hingegen werden die Pflanzen direkt von den Tieren gefressen. Das sieht man der Dittinger Weide an: Überall haben die Rinder Terrassen in den Boden gestampft, die ihnen das Vorwärtskommen erleichtern. Diese Terrassen erzeugen zusätzliche Nischen für weitere Lebewesen. Auch anhand der Pflanzen erkennt man Weiden: Die Tiere lassen oft stechende, giftige oder aromatische Pflanzen stehen. Vertreter dieser drei Gruppen sind auf der Dittinger Weide der Wacholder (Juniperus communis), die Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria) und der Oregano (Origanum vulgare). Diese Pflanzen vertragen aber keinen regelmässigen Schnitt, darum kommen sie auf Mähwiesen seltener vor.
Die Dittinger Weide ist mit rund 470 Pflanzenarten die artenreichste Weide des Kantons. Sie ist unter anderem so artenreich, weil hier weder Gülle noch Dünger ausgebracht werden und die Weidetiere kein Kraftfutter erhalten. Denn was wir heute als "mager" bezeichnen, war während der ganzen Erdgeschichte bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts der Normalzustand. Daher sind die meisten Pflanzenarten, welche auf der Dittinger Weide gedeihen, an magere Böden angepasst und würden bei Düngung von den nährstoffliebenden Pflanzen verdrängt werden. Dadurch würden die noch viel zahlreicheren Tierarten verschwinden, welche die "Magerpflanzen" als Nahrungsgrundlage nutzen. Mit dem Konsum von Tierprodukten, die auf einer solchen Weide erzeugt wurden, trägst du also zur Artenvielfalt bei!
Für die vorbildliche Pflege der Dittinger Weide wurde die Burgerkorporation 2006 von Pro Natura Baselland mit dem Baselbieter Naturschutzpreis ausgezeichnet.
Übrigens: Die ebenen Flächen hier sind ehemalige Köhlerplätze.